Klettertechnik – Offene Tür

7. Juni 2015 - Klettern / Kursinhalt

Offene Tür beim Klettern

© CC-BY-NC-SA-4.0 - mheinzerling.de

Die “Offene Tür” beschreibt beim Klettern eine Situation in der das Weitergreifen nicht mehr möglich ist, ohne mit dem gesamten Körper von der Wand wegzudrehen. Das Problem tritt immer dann in einer senkrechten oder überhängenden Wand auf, wenn sich der Griff der rechten Hand in Linie rechts vom rechten Tritt bzw. der linke Griff links vom linken Tritt befindet und man mit der anderen weiter greifen möchte. Dabei bilden Griff und Tritt eine schiefe Drehachse über die der Körper durch die Schwerkraft kippt. Beim drehen verliert man dann den Halt mit den Fuß auf der Seite der weitergreifenden Hand.

Um die Situation aufzulösen stehen mehre Lösungen zur Verfügung: (Annahme: Wir kippen über Rechts wie abgebildet)

  • durch Druck
    • Überkreuzen/Scheren des linken Fußes/Bein vor dem Körper. Das Becken wird eingedreht und der linke Fuß drückt auf die Wand, um das Drehen zu verhindern. Meist ist nur minimaler Kraftaufwand und somit auch kein expliziter Tritt erforderlich.
    • Überkreuzen/Scheren des linken Fußes/Bein hinter dem Körper. Aufgrund des kürzeren Hebels ist dies meist etwas anstrengender.
    • Ägypter beim Klettern

      © CC-BY-NC-SA-4.0 - mheinzerling.de

      Ägypter. Das Becken ist eingedreht und steht senkrecht zu Wand. Der Linke Fuß drückt senkrecht gegen einen anderen Tritt. Dadurch ist der Körper in dieser Position verspannt.

    • Abhocken. Wir versuchen unseren Tür kleiner zu bekommen um so die Rotation durch etwas Körperspannung zu verhindern. Dazu bewegen wir uns näher an die Drehachse heran. Hier reicht es dann meist, dass das Knie dadurch die Drehachse überschreitet und so Druck gegen dir Wand aufbringen kann.
  • durch Zug
    • Toehook. Die Zehen des linken Fußes werden hinter einem Tritt/Griff geklemmt und man verhindert das Drehen bzw. lösen des Beines durch leichten Zug. Funktioniert auch an Rissen oder Kanten.
    • Heelhook. Analog mit der Hake.
  • weitere
    • Trittwechsel. Wenn man die Möglichkeit hat und es nicht im weiteren Verlauf der Runde Schwierigkeiten bereitet, kann man die Füße wechseln und so wieder diagonal und stabil stehen.
    • Ähnlich dem Hook, aber mit mehr Kraftaufwand verbunden, kann auch der linke Tritt in normaler Kletterposition mehr belastet werden und durch den erhöhten Druck zum heranziehen verwendet werden.
    • Handwechsel. Da man eigentlich mit Links weiter greifen wollten, ist ein Handwechsel wohl er der Plan-B. Manchmal aber doch hilfreich.
    • Körperspannung. Machmal auch eine Option, bevor man sich nochmal umsortiert. Rächt sich aber vermutlich weiter oben in der Route 🙂

 

 

 

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