Warnung vor Sauschwänzen
25. Juli 2014 - Klettern / Unfall
Die Bergrettung Tirol hat nach einem Kletterunfall beim Abseilen an der Martinswand Sauschwänze auf ihre generelle Eignung zum Abseilen untersucht.
In einen vorhergehen Post wurde bereits festgestellt, dass Sauschwänze und Widderhörner nicht dazu gedacht sind einen Standplatz daran zu bauen. Ihr ursprünglicher Einsatzweck liegt klar in der Funktion als Umlenkpunkt für Vorsteiger die im Top-Rope-Stil abgelassen werden wollen um den Aufwand des Durchfädeln des Seils durch die Abseilöse zu vermeiden. Die Untersuchung der Tiroler Bergfreunde Andreas Würtele (Kuratorium für alpine Sicherheit) und Peter Veider (Österreichischer Bergrettungsdienst) weißt nun auch eine mangelnde Eignung für das Abseilen nach.
In Abseilen die zwischendurch entlastet werden könnten, besteht das Risiko, dass das gedehnte Seil bei Entlastung aus dem Umlenker springt. In den Tests konnte dieses regelmäßig zu mindestens an einer Öse nachgewiesen werden.
Die Empfehlung der Experten geht hier in Richtung des Verzicht des Abseilens an Sauschwänzen im Generellen und selbst für Top-Rope-Nutzung empfehlen sie eine Redundanz. Leider ist Letzteres doch im Regelfall praxisfern da ggf. mit Materialverlust verbunden und Ersteres nicht immer vermeidbar. Bleibt also nichts anderes, als mögliche Gefahrenszenarien bewusst zu begegnen und die eigene Situation ständig nach den Gegebenheiten zu beurteilen.
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