Kletterunfall in der Sächsische Schweiz beim Abseilen

13. April 2014 - Klettern / Unfall

Am 5. April 2014 stürzte im Bielatal (Sächsische Schweiz) ein erfahrener 60-Jähriger Kletterer beim Abseilen ab.

Die öffentlichen Berichterstattung zu dem Kletterunfall ist sehr wage. Im persönlichen Gespräch mit einem Zeugen konnte ich aber noch einige zusätzliche Informationen erhalten. Es handelte sich dabei um eine 20m Abseile und um ein 60m Seil. Kurz vor Erreichen des Bodens rutschte das kürzere Seilende durch das Sicherungsgerät und der Kletterer stürzte wenige Zentimeter ab, dabei kam er ins Straucheln und stürze, nun ungesichert, einen Absatz – mir unbekannter Höhe – hinab. Es sollte die letzte Abseile des Tages werden.

Wie hätte man den Kletterunfall im Bielatal also vermeiden können?

  • Konzentriert bleiben bis zum Schluss. Gerade bei den letzten oder auch ersten Abseilen gilt es besonders aufmerksam zu sein.
  • Das Seil immer bis zur Mitte in die Abseilöse ziehen und den Doppelstrang sauber und parallel aufnehmen. Eine Mittelmarkierung oder ein Bicolor-Seil unterstützen hier. Auch wenn man weiß, dass die Abseile kürzer ist, oder man die Länge optisch abgeschätzt hat, ein Verschieben während des weiteren Aufbaus der Abseile kann schon die hier entscheidenden Zentimeter verursachen haben.
  • Seilenden ab- oder zusammen knoten um das Ende des Seils deutlich in der Hand zu spüren oder auch im Sicherungsgerät hängen zu bleiben.
  • Grundsätzlich beim Abseilen eine Prusik verwenden, da damit auch das Loslassen in der Route abgesichert werden kann (Steinschlag, Bewusstlosigkeit etc.). Eine Prusik nützt gegen Ende des Seil natürlich nur in Verbindung mit einem Knoten etwas, sonst schiebt man die Prusik einfach vom Seil. Alternativ kann die Prusik vor dem Sicherungsgerät angebracht werden, was aber zu einem – für meinen Geschmack – unangenehmen Handling führt.

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